|
Henkel
Er kommt die Treppe herunter und nimmt die Sonnenbrille
aus dem Gesicht. Das erste, was er sieht, ist ein Zigarettenautomat. Er
bückt sich, sein Körper mißt zwei Meter zehn, und sucht
Rothändle ohne, vergeblich. Vor der Bar ist niemand, hinter der Bar
ein Mann. Er bestellt ein Bier. Und nennt sich beim Namen.
- Hallo, Henkel.
Henkel legt ein Gerät auf den Tresen, das an ein Schmetterlingsnetz
erinnert. Er nimmt einen großen Schluck und deutet auf das Gerät.
- Das ist kein Schmetterlingsnetz.
Und nimmt einen zweiten, größeren Schluck.
- Und, war er schon hier?
- Wer?
- Jesus, ob er schon hier war?
- Kenn ich nicht.
Henkel zieht eine Schachtel Rothändle ohne aus der Jackentasche und
zündet sich eine an.
- Ich warte.
- Ja.
Olofs schiebt den Aschenbecher weit von sich.
- Mörderisch, dieser Gestank.
- Er mag ihn, deshalb.
Henkel saugt an dem Tabak.
- Du glaubst doch nicht im Ernst, daß er es durch die Ozonschicht
geschafft hat. Er schwirrt hier rum, irgendwo, und ich warte.
- Hier?
- Warum nicht hier?
- Was machst du mit ihm, wenn du ihn hast?
- Ich werde ihm eine Frage stellen.
- Welche Frage?
- Das ist mein Geheimnis.
- Und wenn ich dir einen ausgebe?
- Nein.
- Woran erkennst du ihn?
- Du machst wohl Witze.
Olofs überlegt.
- Ich hätte auch eine Frage, die du ihm stellen könntest.
- Welche Frage?
- Verrat ich nicht.
- Dann werde ich sie ihm auch nicht stellen.
Olofs macht die Musik leiser.
- Ich will wissen, ob er mal beim Karneval mitgemacht hat, als was auch
immer.
- Der? Das würde ihm nicht gefallen.
- Aber er könnte sich verkleiden.
- Es würde ihm nicht gefallen.
- Er könnte es trotzdem getan haben.
- Stimmt.
Henkel trinkt das Bier aus und bestellt sich ein neues. Olofs schiebt
es ihm hin, nickt dazu.
- Ich muß jetzt arbeiten.
Henkel trinkt insgesamt zehn Bier an diesem Abend, was nicht besonders
viel für ihn ist, und er stellt sein Netz in die Ecke und zieht sich
Marlboro Lights, bevor er geht.
|